In kaum einem anderen Land sind die Naturwunder dieser Welt für Millionen Touristen so leicht zugänglich wie in den USA. Überall führen gut ausgebaute Straßen in die Schutzzonen hinein. Hotels und Campingplätze erlauben uns den Aufenhalt an diesen wunderschönen Plätzen. Und dennoch ist den Amerikanern ein Kunststück zwischen Zugänglichkeit und Naturschutz gelungen. Abseits der Touristenpfade erwartet die Menschen unberührte Wildnis, die nur diejenigen sehen, die sich zu Fuß auf den Weg begeben. Entlang der Straßen dürfen alle, die weniger Zeit aufbringen möchten, einen ersten Einblick erhaschen.
Alle Nationalparks der USA auf einen Blick
Der Besuch der 60 Nationalparks steht allen Touristen offen. Zur Finanzierung des Nationalparks Services (Campingplätze, Verwaltung, Naturschutz, Rangerprogramme, Information) werden allerdings Eintrittsgelder verlangt, die sich je nach Park in ihrer Höhe unterscheiden. Allen, die mehrere Parks besuchen wollen, empfehle ich den Kauf einer Jahreskarte für alle Nationalparks. Nähere Informationen findest du im Artikel America the Beautiful, in dem gängige Fragen zu Kosten und Geltungsbereich aufgegriffen werden.
Westküste & Mittlerer Westen
Alaska
- Denali Nationalpark
- Gates of the Arctic Nationalpark
- Glacier Bay Nationalpark
- Katmai Nationalpark
- Kenai Fjords Nationalpark
- Kobuk Valley Nationalpark
- Lake Clark Nationalpark
- Wrangell St. Elias Nationalpark
Colorado, Arizona, Nevada
- Black Canyon of the Gunnison Nationalpark (Colorado)
- Great Sand Dunes Nationalpark (Colorado)
- Mesa Verde Nationalpark (Colorado)
- Rocky Mountain Nationalpark (Colorado)
- Petrified Forest Nationalpark (Arizona)
- Saguaro Nationalpark (Arizona)
- Grand Canyon Nationalpark (Arizona)
- Great Basin Nationalpark (Nevada)
Kalifornien
- Channel Islands Nationalpark
- Death Valley Nationalpark
- Joshua Tree Nationalpark
- Lassen Volcanic Nationalpark
- Pinnacles Nationalpark
- Redwood Nationalpark
- Sequoia Nationalpark und Kings Canyon Nationalpark
- Yosemite Nationalpark
Utah
- Arches Nationalpark
- Bryce Canyon Nationalpark
- Canyonlands Nationalpark
- Capitol Reef Nationalpark
- Zion Nationalpark
Washington & Oregon
- Mount Rainier Nationalpark (Washington)
- North Cascades Nationalpark (Washington)
- Olympic Nationalpark (Washington)
- Crater Lake Nationalpark (Oregon)
Wyoming, Montana
- Glacier Nationalpark (Montana)
- Yellowstone Nationalpark (Wyoming)
- Grand Teton Nationalpark (Wyoming)
Im Osten und Mittelamerika
- Mammoth-Cave Nationalpark (Kentucky)
- Acadia Nationalpark (Maine)
- Isle Royale Nationalpark (Michigan)
- Voyageurs Nationalpark (Minnesota)
- Theodore Roosevelt Nationalpark (North Dakota)
- Badlands Nationalpark (South Dakota)
- Congaree Nationalpark (South Carolina)
- Wind Cave Nationalpark (South Dakota)
- Cuyahoga Valley Nationalpark (Ohio)
- Shenandoah Nationalpark (Virginia)
Im Süden
- Hot Springs Nationalpark (Arkansas)
- Biscayne Nationalpark (Florida)
- Dry Tortugas Nationalpark (Florida)
- Everglades Nationalpark (Florida)
- Carlsbad Caverns Nationalpark (New Mexico)
- Great Smoky Mountains Nationalpark (Tennessee und North Carolina)
- Big Bend Nationalpark (Texas)
- Guadalupe Mountains Nationalpark (Texas)
Inseln
- Hawaiʻi Volcanoes Nationalpark (Hawaii)
- Haleakalā Nationalpark (Hawaii)
- Nationalpark von Amerikanisch-Samoa (Amerikanisch-Samoa)
- Virgin Islands Nationalpark (Amerikanischen Jungferninseln)
Die Entstehung der Nationalparks
Die Erfolgsgeschichte der Nationalparks begann am 1. März 1872, als im Yellowstone Act der gleichnamige Park im Gebiet von Wyoming und Montana ins Leben gerufen wurde. Ursprünglich übrigens nicht aus Naturschutzgründen, sondern vorrangig zum Vergnügen und Erholung der amerikanischen Bevölkerung. Der Yellowstone Nationalpark wurde ein Erfolgsmodell, so dass weitere Parks, vor allem im Westen, der USA folgten.
Der Nationalpark Service
Seit 1916 ist der NPS (Nationalpark Service) mit dem Schutz und der Verwaltung der Nationalparks betraut. Ins Leben gerufen wurde die Behörde
durch den sogenannten “Organic Act”, der am 25. August von Präsident Woodrow Wilson unterschrieben wurde. Über die letzten 100 Jahre veränderte sich die Anzahl der Parks von 35 im Jahr 1916 auf insgesamt 60 Parks im Jahr 2019.
Mit dem Gesetz verschob sich auch die Widmung. Im Mittelpunkt stehen heute mehr den je die Bewahrung der Landschaften, der historischen und natürlichen Orte, sowie der Tierwelt. Damit diese wunderbaren Orte auch für zukünftige Generationen bewahrt werden.
Heute kümmern sich mehr als 20.000 Bundesangestellte um 85 Millionen Hektar Land, die sich über 119 Historische Plätze (Historical Parks), 88 Nationaldenkmälern ( National Monuments), 60 Nationalparks, 25 historische Schlachtfelder und militärische Plätze, 10 Küstenabschnitte (Seashores), sowie etliche Erholungsgebiete und Seeufer erstreckt. Insgesamt beläuft sich die Zahl auf 418 verschiedene Schutzzonen.
Nicht umsonst schreibt der Historiker Wallace Stegner über die Nationalparks:
The best idea we ever had. Absolutly American, absolutly democratic, they reflect us at our best rather than our worst.
Visitor Centers – Immer ein Besuch wert
Zusätzlich zum Schutzauftrag soll der NPS uns Menschen auch für die Natur sensibilisieren und uns Gelegenheit geben, in die selbige einzutauchen. Dafür wurden 879 Visitor Centers ins Leben gerufen, die Museum, Informationsquelle und Ausgangspunkt für die Ranger-Bildungsprogramme der Nationalparks sind. Dort gibt es für die großen und kleinen BesucherInnen außerdem Ausflugstipps, geführte Wanderungen, Informationen zum Wetter, oder Genehmigungen (Permits) für das Campen während mehrtägiger Wanderungen.
Die 5 meistbesuchten Nationalparks
Welcher Nationalpark ist der absolute Besucherliebling? Überraschenderweise führt kein “westlicher” Nationalpark die Liste der Top 5 an.
1. Stattdessen geht der erste Platz an den Great Smokey Mountains Nationalpark, der sich über Teile von Tennessee und North Carolina erstreckt. Mit über 11 Millionen Besuchern ist dieser Park in den Appalachen der absolute Besucherliebling.
2. Das Wahrzeichen der USA, der Grand Canyon, zog 2017 ganze 6,25 Millionen Schaulustige an. Kein Wunder, schließlich steht diese imposante Schlucht auf der Liste eines jeden Roadtips im Westen.
3. Rote Steinwände, Wanderungen in die Narrows, oder der Blick von Angel Landing lockten insgesamt 4,5 Millionen Menschen in den Zion Nationalpark, Utah.
4. Der Rocky Mountain Nationalpark ergattert sich mit beachtlichen 4,4 Millionen BeucherInnen den vierten Rang. Dort warten unglaublich schöne Blicke auf die Roky Mountains, sowie eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt.
5. Kletterparadies und Abenteuerspielplatz für Outdoorsportler: Das ist der Yosemite Nationalpark. Rund 4,1 Millionen Gäste begaben sich 2017 ins Valley und bewunderten die steilen bis zu 1000m hohen Granitwände.